Hör auf an dir herumzuschrauben! Sei das Klavier.

Wie oft haben wir den Drang, an uns selbst herumzuschrauben, wenn etwas in uns ein Störgefühl hervorruft? Wenn in uns eine Saite klingt, die nicht angenehm ist. Etwas, das uns Unbehagen bereitet. Ein Gefühl, das unsanft in uns schwingt. Unangenehm. Störend.

Unser erster Reflex: Wir wollen es weghaben. Uns wieder gut fühlen.

Die Saite abstoppen. Oder sie in eine andere, schönere, „bessere“ Stimmung bringen. Herumschrauben eben.

Wieder andere spielen stattdessen lieber viele andere Saiten an, sodass die ursprüngliche Saite übertönt wird. Ablenkungsmanöver.

Meine Einladung an dich: Wenn eine Saite in dir klingt, dann lass sie klingen. Denn alles was klingen darf, wird auch wieder verklingen können.

Wenn du also wahrnimmst „da klingt etwas in mir!“ – dann höre zu. Lausche nach innen. Gehe dem Ton nach. Lasse die Saite schwingen. Fühle sie. Schwinge mit ihr. Anstatt dich ihr zu widersetzen und den Klang zu unterdrücken.

Lasse alles in dir klingen.

Denn wenn alles in dir klingen darf – und zwar genau so wie es ist – dann schaffst du Raum. Einen Resonanzraum für alles in dir.

Du hörst damit auf, Dir nur bestimmte Frequenzen zu erlauben. Nur die schönen, hellen, strahlenden. Du lässt jede Saite da sein – und mag sie im ersten Moment noch so unangenehm sein.

Dann entfaltest du dein ganzes inneres Spektrum an Frequenzen. Dann lernst du, alle Töne in dir zu hören, zu fühlen, wahrzunehmen und anzunehmen. Die Hohen und die Tiefen. Die Schrägen und die Reinen. Die Lauten und die Leisen.

Sei das Klavier!

Wenn du das Klavier bist, dann gibst du Raum für den Klang in dir. Dann fühlst du in dir die Saiten und lässt sie in dir klingen. Dann weißt du von all den Tönen in dir – und bist okay damit.

Dann kannst du gut mit dir sein, auch wenn Dissonanzen in dir sind. Du kannst Raum halten für alles in dir. Und mag es noch so unangenehm sein.

Dann haut dich nichts mehr so schnell um. Denn du erfährst: Jeder Klang in dir, darf da sein. Und jeder Klang, der wahrgenommen, angenommen und gefühlt wird, bringt eine Verklingen und Abklingen mit sich.


Hier also meine
K.L.A.V.I.E.R.-Formel für inneren Klang für dich:

K – Klingen lassen: Erlaube dem inneren Ton, da zu sein.
L – Lauschen: Höre bewusst hin, ohne zu bewerten.
A – Annehmen: Sage innerlich Ja zu dem, was ist. Heiße den Ton willkommen.
V – Vibrieren: Schwinge mit ihm. Tanze mit ihm. Lasse dich auf ihn ein.
I – Integrieren: Lasse den Klang Teil deines Spektrums werden – er gehört zu dir.
E – Erleben: Erfahre den Klang bewusst mit allen Sinnen. Erlebe den Ton in seiner ganzen Tiefe
R – Raum geben: Lasse den Klang sich in dir entfalten, bis er von selbst wieder verklingt.

Folge dieser Formel und lass deinen inneren Klang sich in seiner ganzen Strahlkraft entfalten.